Frankreich hält Europa zurück, während Großbritannien weitermaschiert
Wenn man sich heutemorgen die EU Wirtschaftsdaten anschaut, bekommt man einen negativen ersten Eindruck. Die EU 27 Daten des Einkaufsmanagerindex (EMI) für den Dienstleistungssektor haben die Erwartungen nur leicht verfehlt. Frankreich hingegen lag deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zudem scheint das Investorenvertrauen im Eurozone Sentix ebenfalls rot zu sein, was eine weitere Enttäuschung für Europa ist.
Wenn man sich den Bericht zum EU Dienstleistungssektor jedoch genauer anschaut, dann sieht das Bild nicht mehr ganz so düster aus. Der EMI für den italienischen Dienstleistungssektor war wesentlich besser als erwartet und obwohl die Zahlen für Spanien und Deutschland wie erwartet bei 55.1 Punkten lagen, verzeichnet der Dienstleistungssektor in diesen Ländern einen Wachstum.
Eine kleine Enttäuschung kann einen solch starken Trend nicht zerstören
Vielleicht spenden die italienischen Zahlen dem italienischen Premierminister Renzi, der sich gerade von seinem Stuhl verabschiedet, etwas Trost. Das ist ein Verlust für Italien. Ich glaube, dass Italien weitere 50 Jahre ohne die für sie so dringend notwendigen Reformen weitermachen wird.
Zurück zu den französischen EMI-Daten im Dienstleistungssektor, dürften wir uns darüber einig sein, dass der Wert erheblich gesunken ist; dennoch ist es eine gute Zahl, weil sie zeigt, dass sich der Dienstleistungssektor in Frankreich im November ausgeweitet hat. Darüber hinaus zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend, wie die EMI Chart zeigt.
Sogar der französische Dienstleistungssektor zeigt einen, wenn auch langsameren, Aufwärtstrend
Aber damit nicht genug. Die Einzelhandelsverkäufe sprangen im November auf 1.1% und das sollte man im Hinterkopf behalten. Denn wenn die EU Einzelhandelsverkäufe weiterhin so schnell zunehmen, dann werden auch die anderen Sektoren der EU Wirtschaft schneller mit nach oben gezogen. Das würde die EZB (Europäische Zentralbank) dazu zwingen, sich ernsthafte Gedanken über Tapering zu machen, – aber so weit ist es noch nicht. Daher sollte man das geplante Treffen im März genau unter die Lupe nehmen und nach Anhaltspunkten Ausschau halten.
Der Dienstleistungssektor in Großbritannien scheint den Brexit ganz vergessen zu haben. Mit ein paar Ausnahmen, wie beispielsweise die Investorenstimmung in diesem Sektor und die politischen Interferenzen, während Finanzunternehmen die Konsequenzen des harten Brexits zu spüren bekommen und einige Unternehmen dazu nötigen wird, die Stadt zu verlassen und aufs Festland, Europa, umzusiedeln. Aber es ist ein guter Bericht aus Großbritannien, wenn man bedenkt, dass der Brexit vor der Tür steht. Außerdem sind die Beschäftigungszahlen im November erneut gestiegen und somit die höchsten seit April dieses Jahres.
Die GBP Paare haben sich nach der Veröffentlichung des Berichts wenig bewegt. Der Euro hingegen schießt mit dem EUR/USD Paar, das um 200 Pips höher als das gestrige Tief liegt, nach oben. Der Preis ist gerade über die 200SMA auf der H1 EUR/USD Forexchart geklettert, so dass der Plan, den wir für diese Forexpaar ursprünglich hatten, jetzt dahin ist. Aber es warten schon bald neue Trading Gelegenheiten auf uns. Ändert Eure Forex-Strategie nicht!