GBP fällt und steigt dann bei den Wahlen an – jetzt ist nicht die Zeit, um zu verkaufen

Die Neuwahlen in Großbritannien sind für den 8.Juli angesetzt. Unmittelbar nach Ankündigung der Neuwahlen, fiel GBP um einen Cent. Aber danach kehrte sich der Markt wieder komplett um und schloss um einige Cents höher und durchbrach oberhalb von 1.08 und 1.09.

Das ist eine Wende, die man nicht jeden Tag sieht. Tatsächlich ist es das Spiegelbild dessen, was vor sechs Monaten passiert ist, als die 1.28 nachgab. Meiner Tradingplattform zu Folge, schoß der Preis innerhalb weniger Sekunden um 100 Pips hoch auf 1.0906.

Das zeigt, wie überfüllt der GBP-Short-Trade momentan ist oder war, und wie viele Stops oberhalb von 1.28 ausgelöst wurden. Die Sache ist die, dass es genau so viele Stops oberhalb von 1.30 geben könnte und wir wissen, dass der Markt gerne die schwachen Shorts verschreckt.

Wir haben bereits die 1.29 oberhalb durchbrochen, so dass die 1.30 nicht mehr allzu weit weg erscheint. Das ist einer der Gründe, warum wir momentan draußen bleiben, also ein technischer Grund.


Der 50 SMA (gelb) bietet Widerstand, scheint aber zu schwach, um länger Stand halten zu können

Der andere Grund ist fundamental. Die Neuwahlen liegen mehr als einen Monat entfernt und die Liberalen Demokraten betreiben bereits Wahlkampf, um an der Macht zu bleiben, trotz der Tatsache, dass Artikel 50 bereits ausgelöst wurde. Während dieses Monats ist noch reichlich Zeit für viele verschiedene Szenarien. Wir wissen, dass der Markt die Gerüchte um das “Bleiben in der EU” liebt und daher könnte sich das positiv auf den Pfund auswirken.

Übrigens finden in Großbritannien im Mai die Kommunalwahlen statt. Auf diese Weise erhalten wir die Möglichkeit zu sehen, wie die Liberalen Demokraten abschneiden werden und uns so ein Bild davon machen können, wie das Szenario eines rückgängig gemachten Brexit sich entwickeln würde. Meiner Meinung nach, gibt es kein zurück, es ist entgegen der Logik, – aber hat sich der Forexmarkt je um Logik geschert?

Selbst wenn May gewinnen und ihre Position stärken sollte, könnten die die GBP Bären gefährdet sein. May könnte ihre Position stärken und einen weichen Brexit einschlagen. Das könnte auch positiv für das Pfund sein.

Wir wissen nicht, in welche Richtung das alles gehen wird,, aber wir wissen, dass jetzt nicht die richtige Zeit ist, um GBP/USD zu verkaufen. Wir werden die Situation erneut abschätzen, wenn wir 1.30 erreichen. Wir werden Euch auch bei Änderungen in diesem Fall auf dem Laufenden halten.

GBP zieht den Euro nach oben

Gestern hat die britische Regierung überraschend Neuwahlen angekündigt. Es war für jedermann überraschend, insbesondere weil Premierministerin May sich zuvor gegen Neuwahlen ausgesprochen hatte.

Doch Politiker sind die größten Opportunisten, die sich niemals eine Chance entgehen lassen und da sich die Labour Partei jetzt in der schlechstmöglichsten Position befindet, haben sich die Sterne für May zu ihren Gunsten entwickelt. Warum sollte sie sich also die Gelegenheit entgehen lassen, ihre Position vor Beginn der Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien zu stärken?

Auf jeden Fall liebt das Pfund es und scheint dem Euro ebenfalls zu helfen. EUR/USD ist nach der gestrigen Ankündigung um fast 100 pips gestiegen.

Ich vermute, dass der Markt einen Funken Hoffnung bekommen hat, der Brexit könnte rückgängig gemacht werden, was jedoch meiner Meinung nach nicht passieren wird.

Außerdem hegt man nun die Hoffnung, dass Großbritannien nach einer Stärkung Mays einen soften Brexit wählen wird, was nicht ganz so düster scheint wie ein harter Brexit.

Der Euro fühlt sich also hoffnungsvoll und das Pfund ebenfalls, obwohl ich hier nicht viel Hoffnung sehe. Doch es hat sich mit der Technik gepaart und das ist es, was der Markt benötigt.


Der Aufwärtstrend bleibt intakt

Falls Ihr Euch noch erinnert, hatten wir vor einigen Tagen die aufsteigende Trendlinie bei EUR/USD herausgestellt und es scheint, als hätte sie ein weiteres Mal Stand gehalten.

Zudem haben wir in dem selben Artikel eine Tradingidee vorgeschlagen, nämlich bei der Trendlinie Long zu gehen. Wir haben dort unten kein Forexisignal geöffnet, aber ich hoffe, dass einige unter Euch dieser Tradingidee gefolgt sind, weil Ihr dann jetzt nämlich auf einem Gewinn von 100 pips sitzen dürftet.

Der britische oberste Gerichtshof hat Nein entschieden ? was heißt das für den Brexit?

Im Dezember hat der oberste Gerichtshof in Großbritannien gegen das britische Parlament entschieden und Artikel 50, den letzten Akt zum Verlassen der Europäischen Union, in Kraft gesetzt. Damit lag der Ball beim britischen Obergerichtshof.

Das Urteil wurde vor Kurzem gefällt und wie erwartet, wird der Brexit zunächst im britischen Parlament abgestimmt werden. Jetzt sind es die Parlamentsmitglieder, die das Recht haben, Artikel 50 in Kraft zu setzen.

Aber was bedeutet das für den Brexit?

Es war damit gerechnet worden und Theresa May hatte bereits versprochen, den Brexit, nach in Kraft treten des Artikel 50, ins Parlament zu bringen. Jetzt muss das Unterhaus erst dem Brexit vor Artikel 50 zu stimmen.

Der ersten Reaktionen auf diese Nachrichten sind positiv und erklären den Sprung des GBP. Brexit braucht die mehrheitliche Zustimmung der britischen Abgeordneten, die von Anfang an dagegen waren.


Das 100 pip Gewackele nach dem Urteil zeigt Unsicherheit

Das sollte sich positiv auf das Pfund auswirken und könnte den GBP Paaren in den kommenden Tagen ein paar Cents mehr einbringen. Ich glaube jedoch nicht, dass der Brexit rückgängig gemacht werden könnte.

Die meisten Abgeordneten haben angekündigt, dass für Artikel 50 abstimmen werden, was nur sensibel ist, da ja die britische Öffentlichkeit dafür gestimmt hat. Daher wird jeder weitere Sprung, den wir in den kommenden Handelssitzungen/tagen sehen sollten, eine Chance sein, ein Long-Term-Verkaufssignal zu öffnen.

Andererseits könnte das ganze auch einen gefährlichen Weg einschlagen und die britische Wirtschaft in eine Abwärtsspirale bringen, falls es die Politiker auf Grund von politischen Gewinnen verbocken sollten und Artikel 50 für unbekannte Zeit aufschieben sollten.

Das wäre das schlimmste Szenario, weil es die Unsicherheit noch weiter verstärken würde und wie wir wissen, mag Geld keine Unsicherheiten. Daher wird es für den GBP nach Ende des jüngsten Retrace entweder schlecht oder schlechter werden.

Übrigens beinhaltet die Gerichtsentscheidung nicht die regionalen Regierungen, aber ich bin mir sicher, dass sie sicherlich schon bald äußern werden. Macht Euch darauf gefasst, dass Sturgeon eine weitere Abstimmung zur Unabhängigkeit Schottlands fordern wird.