US-Inflationsdaten sickern eine Stunde früher durch

Abgesehen von den chinesischen Produktionszahlen, war heute das größte Ereignis auf dem Wirtschaftskalender der amerikanische Erzeugerpreisindex (PPI).

Ich hatte die Zahlen eigentlich für 13.30 Uhr erwartet, aber jetzt sehe ich, dass sie bereits eine Stunde früher veröffentlich wurden. Ist etwas durchgesickert? Natürlich nicht, denn nur wenn eine handvoll Menschen einige Minuten (oder Sekunden) vor den anderen die Wirtschaftszahlen zu sehen bekommen, kann davon gesprochen werden, dass etwas durchgesickert ist.

In diesem Fall lag es an der Zeitverschiebung. Die Nordstaatler und ihre Cousins an der entlang der Nordküste haben die Uhren zwei Wochen vor Europa umgestellt, so dass der Zeitplan in den kommenden zwei Wochen etwas verschoben sein wird. Ich habe gehört, dass es im Nord-Osten der USA einen großen Sturm gibt, aber wenigstens wird es jetzt eine Stunde später dunkel.

In jedem Fall sind die Zahlen ziemlich gut. Obwohl der Aufschwung des Erzeugerpreisindex etwas zurückgegangen ist, ist er immer noch besser ausgefallen als allgemein angenommen.


Die Chart sieht so gut aus, wie es nur geht

Der Kern-PPI lag, statt der erwarteten 0.2%, bei 0.3%, während die Haupt-PPI-Zahl um 2 Punkte besser war. Das erhöht die jährliche Erzeugerinflationszahl von vormals 1.6% auf 2.2%, wie man aus obiger PPI Chart ersehen kann.

Die Lebensmittel, – und Energiepreise ausgenommen, können wir einen Sprung von 1.6% auf 1.8% beobachten. Die Erzeugerpreisinflation ändert nicht großartig etwas für die FED, jedoch erhöht es den inflationären Druck, was für USD positiv sein sollte. Der Buck hat seither einige wenige Pips verloren und daher schauen wir heute lieber dem Bild beim Trocknen zu.

Inflation der Eurozone weiterhin auf dem Vormarsch

Nach Veröffentlichung des britischen Bauberichts folgte sogleich ein weiterer Bericht aus Europa. Dieses Mal war es der Inflationsbericht der Eurozone.

Ein weiterer Inflationsbericht vom Binnenmarkt und ein weiterer Anstieg. Der Jahres-VPI (Verbraucherpreisindex) stieg auf 2.0%, während er im Vormat noch bei 1.8% gelegen hatte. Der PPI (Erzeugerpreisindex) lag mit 2 Punkten über den Erwartungen und die Zahlen vom Vormonat wurden ebenfalls nach oben korrigiert.

Der einzige Haken in diesem Bericht war die Kerninflationsrate . Sie blieb weiterhin bei jährlich 0.9%, was zwar nicht schlecht ist, aber dennoch ist sie unverändert.

Verbraucher,-und Erzeugerpreise schießen in den Himmel, aber die Kerninflationsrate bleibt konstant

Da sich die Kernininflationsrate in den vergangen sechs Monaten nur einen Tick verändert und diesen Monat gleich geblieben ist, verschafft dies der EZB (Europäische Zentralbank) etwas Verschnaufpause.

Die Verbraucher,-und Erzeugerpreise sind während dieser Zeit buchstäblich angestiegen und obwohl das vorwiegend von den Energiepreisen rührt, setzt dies die EZB weiterhin unter Druck. Doch wenn die Kerninflationsrate weiterhin in diesem Bereich bleiben sollte, könnte es sich die EZB leisten, die momentanen negativen Zinsraten weiterhin zu belassen und ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen.

Die Euro-Bullen blieben von diesem Bericht unbeeindruckt. EUR/USD steckt im Bereich von 1.0530-40 fest und der momentanen Preisbewegung nach zu urteilen, bevorzuge ich die Unterseite, so dass es meiner Meinung nach keine gute Idee wäre, auf diesen Levels oder bei 1.05 ein Kaufsignal zu öffnen, nicht einmal für minimale Gewinne. Wir finden uns in letzter Zeit häufig hier unten, so dass es irgendwann loslassen muss und jetzt scheint der richtige Zeitpunkt dafür zu sein.