Großbritannien ‘folgt’ heute Europa

Eigentlich folgt Europa Großbritannien bereits seit der Weltwirtschaftskrise 2008. Europa folgt Großbritannien und den USA seither, weil die Wirtschaft der beiden flexibler sind und sich leichter an neue Wirtschaftssituationen anpassen können als Europa und Asien.

Die Wirtschaft der Eurozone ist heute an dem Punkt, an dem die Wirtschaft der USA und Großbritanniens vor ein paar Jahren war. Es hat die schweren Zeiten der Stagnation, die in einigen Fällen in Deflation resultierten, hinter sich gelassen.

Jetzt sind Großbritannien und die USA nur noch ein zwei Schritte voraus, da ihre Inflation wesentlich höher ist als in Europa und insbesondere höher als in Japan. Auch die Wirtschaftsberichte aus Großbritannien und den USA liegen Europa einige PMI Punkte voraus; sie liegen im Bereich von 55-56, während die Zahlen aus Europa normalerweise im Bereich von 53-54 PMI liegen.

Der heutige Bericht für das britische Baugewerbe ist eine weitere Bestätigung, dass es relativ gut um Wirtschaft Großbritanniens gestellt ist. Er sprang von 52.8 auf 54.2 und alle Unterkomponenten stiegen ebenfalls an. Die Einkaufspreise waren die höchsten seit Anfang 2011 (6 Jahre), die Neubeschäftigungen sind innerhalb eines Jahres am schnellsten angestiegen und der Wohnungsneubau stieg von 53 PMI auf 55 PMI.


Es hat nicht lange gedauert, bis der britische Bauwirtschaftsektor nach dem Brexit wieder auf seine Ursprungssituation zurückging

Das ist ein sehr ordentlicher Sprung und angesichts des Brexits, sieht das Ganze nochmal viel besser aus. Denn meiner Meinung nach wäre die Situation ohne die Unsicherheit des Brexit in diesem Sektor wesentlich besser und ich ich weiß genau, dass dieser neben dem Finanzsektor einer der wichtigsten Sektoren der britischen Wirtschaft ist.

Ich habe gerade ein paar Bekannte angerufen, die im Baugewerbe in Britannien arbeiten und sie haben mir diesen positiven Trend bestätigt, da sie nicht genug Fachkräfte finden können. GBP/USD sprang nach der Veröffentlichung nur einige Pips und ist jetzt wieder da, wo es vorher war.