Vorsicht vor Draghster

Das übliche EZB-Treffen alle 6 Wochen (das ich völlig vergessen hatte) findet in Kürze statt. Jedoch rechnet niemand heute mit einer Änderung der Geldpolitik und daher ist das Meeting nichts, was mit Spannung erwartet wird.

Doch Draghster hält immer ein paar Überraschungen bereit und daher sollten wir uns vor ihm in Acht nehmen. Aber was können wir erwarten?

Zunächst sollten wir uns genau die Aussagen zur Inflation anhören. Gestern zeigte der Inflationsbericht der Eurozone einen enormen Sprung, eine Fortführung dessen, was wir bereits in den vergangen Monaten zu sehen bekommen hatten.

Die EZB wird die höhere Inflation sicherlich anerkennen, sie aber als nachhaltig ansehen oder werden sie erneut die selben “Warten wir es ab” Anmerkungen wiederholen? Falls sie sagen sollten, die höhere Inflation erscheine nachhaltig, dann wäre das ein Hinweis für eine baldige straffere Geldpolitik und die Euro Paare würden abheben.

Apropos Geldpolitik, – ich glaube nicht, dass sie dieses Mal irgendeine Änderung ankündigen werden. Es wird auch interessant sein zu hören, was sie zum Brexit und Trump zu sagen haben.

Draghi hat gerade ein paar positive EU Daten verpasst

Der Präsident der EZB (Europäischen Zentralbank), Draghi, war gestern im Europäischen Parlament, um Fragen zur Eurozone zu beantworten. Ehrlich gesagt, hatte ich erwartet, dass die Euro Paare während oder nach seiner Rede irgendein Lebenszeichen von sich geben würden, aber sie zeigten keinerlei Reaktion.

Es fühlte sich eher wie ein Freitagabend an, wenn die Märkte ziemlich tot sind. Draghi ist dafür bekannt, für Chaos auf dem Devisenmarkt zu sorgen, wenn die EZB einen niedrigeren Euro braucht; aber er ist auch bekannt dafür, während seiner Reden nicht zu sagen, wenn die EZB eine Verbesserung in der wirtschaftlichen Situation sieht.

Ich schätze mal, Draghi hat sich gestern für die zweite Möglichkeit entschieden. Das bedeutet, dass die EZB nicht so pessimistisch ist wie noch vor einigen Monaten. Die Wirtschaftsdaten der Eurozone von heute morgen ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Wirtschaft der EU weiter erholt ud die EZB daher nicht so unruhig ist wie noch vor sechs Monaten.

Der französische Konsumverbrauch hat die Erwartungen mit einem schönen Sprung von 0.9% im Oktober, um ein dreifaches übertroffen. Das ist für die Eurozone besonders positiv, weil dies bereits der zweite Monat in den letzten drei Monaten ist, in dem der Verbrauch gestiegen ist und somit den Abwärtstrend des vergangenen Sommers umkehrt.

Die spanische Inflation (CPI) hat sich diesen Monat ebenfalls gut gehalten, während die deutschen Importpreise um 0.9% stiegen. Die Inflationszahlen der deutschen Bundesländer werden gerade veröffentlicht und zeigen, dass manche Bundesländer die Erwartungen nicht erfüllt haben. Bleibt abzuwarten, wie die bundesweiten Inflationszahlen aussehen werden.

Übrigens, – Draghi hätte es sicherlich geliebt, wenn er die Zahlen von heute morgen schon 24 Stunden zuvor hätte vorzeigen können, um sie dem Europäischen Parlament unter die Nase zu halten und damit angeben zu können, was für ein Wirtschaftsgenie er doch ist.

Vorsicht vor Daghster, mal wieder!

Der Präsident der EZB (Europäische Zentralbank), Mario Draghi, ist der heutige Star des Abends. Es stehen heute keine Wirtschaftsdaten auf dem Kalender, weshalb Draghi´s Auftritt beim Europäischen Parlament das einzige Devisen-Event ist, das etwas Funken sprühen könnte.

Es wird bestimmt lustig, sich das anzusehen, weil dieser Ort, nach dem Deutschen Bundestag, der Platz ist, den Draghi am meisten hasst. Aber für Devisenhändler wie uns, sind die Auswirkungen, die seine Äußerungen auf die Euro Paare haben werden, viel wichtiger als ein unterhaltsamer Nachmittag.

Man wird ihn sicherlich zu der Geldpolitik der EZB befragen. Es ist fast 100% sicher, dass die EZB bis Dezember auf Eis gelegt wird, so dass der Fokus auf der Politik im nächsten Jahr liegt. Auf das Euro Land kommen zu viele unbekannte Faktoren zu, so dass ich nicht glaube, dass seine Äußerungen sehr eindeutig sein werden.

Das italienische Referendum findet in ungefähr einer Woche statt und ist für den italienischen Ministerpräsidenten, Renzi, von entscheidender Wichtigkeit. Er ist Befürworter der EU und falls er weg sein sollte, hätte Merkel nur noch wenige Verbündete. Die Wahlen der französischen konservativen Partei an diesem Wochenende konnten die Nerven etwas beruhigen, weil Fillon auf dem besten Weg ist, der nächste Präsident zu werden. Jetzt, da die Wahrscheinlichkeit, dass die rechtsgerichtete EU Gegnerin, Le Penn, in Frankreich an die Macht zu kommen, geringer ist, hat Draghi zwei Gründe weniger zur Sorge.

Dennoch, der Brexit, die Beziehungen zwischen der EU und den USA, die Wahlen in Deutschland und Holland und weitere mögliche Überraschungen, sind mehr als ausreichend, um jede Zentralbank von ihrem Kurs abzubringen. Ich rechne daher damit, dass Draghi versuchen wird, so verwirrend wie möglich zu sein, um keine Hinweise preis zugeben. Ich würde mich deshalb auf seine Äußerungen zu Inflation und Wirtschaftswachstum, falls es diese überhaupt geben sollte, konzentrieren, weil das das Maximum ist, dass wir von diesem Meister der Verstellung bekommen können.

Der Euro Zyklen – Die Flutwellen im Forex verstehen

In unserem morgendlichen Update sprachen wir darüber inwiefern sich die EU Wirtschaftsdaten verbessert haben, nun wollen wir die Veränderung der Marktstimmung im „long term“ genauer betrachten. Die „short term“ Marktstimmung könnte sich im Forex augenblicklich ändern, doch es dauert Monate, wenn nicht Jahre, bis sich die „long term“ Marktstimmung wandelt.

Das kommt uns Forex Händlern zu Gute, da es normalerweise viele Zeichen und Indikatoren gibt, auf die wir unsere Forex Analyse bauen und so einen Wandel vorhersehen können. So war es auch vor zwei Jahren mit dem Euro und so scheint es jetzt auch wieder zu sein. Die EU Wirtschaft ging seit der 2008 GFK (globale Finanzkriese) durch schwere Zeiten; der Wideraufbau war sehr langsam und die griechische Wirtschaft kollabierte, was zu einem Grexit führte. Trotz dessen gewann der Euro, gegenüber anderen Haupt-Währungen, an Grund. Zu der Zeit dachte ich, dass der Aufwärtstrend in den Euro-Paaren künstlich war und, dass ein epischer Rücklauf bald folgen würde.

Die Marktstimmung schien negativ zu werden, da die EUR/USD Käufer nicht gewillt waren über 1,40 zu puschen und die Versuche doch darüber zu kommen wurden immer schwächer. Zudem türmten sich die negativen Wirtschaftsdaten, während jene aus den USA und der UK eindrucksvoll waren.

All diese negativen Ereignisse scheinen nicht mit den Vorteilen der Euro Paare übereinzustimmen, also sagt der Verstand, dass sich die Medaille bald wenden werde und der Aufwärtstrend vorbei wäre. Das brauchte nur einen Katalysator, der die „doves“ zum Fliegen bringen würde.

Dieser Katalysator war Draghi, die dove der Tauben. Es benötigte nur ein Paar Kommentare in seiner legendären Konferenz, um den Schneeball zum Rollen zu bringen. Daraus wurde eine Lawine und der Euro fiel mehr als 35 Cents „top to bottom“. Die Zeichen blinkten schon zuvor seit einigen Jahren.

Der epische Fall des Euros war keine Überraschung; die Anzeichen waren da

Nun endet dieser Abwärtstrend im Euro, was sich in verschiedenen Anzeichen äußert. Es ist nach wie vor ein wenig zu früh, für den Umkehrpunkt, doch wir müssen vorbereitet sein, damit uns die Flut nicht ins Gesicht schlägt.

Stellen Sie sich vor, dass der EUR/USD in den nächsten Wochen auf 1,15-16 springt; das wäre eine gute Sache, stimmt´s?

Das wäre es wenn die Marktstimmung für den Euro immer noch „baerisch“ wäre, doch wenn sich der Kreis schließt und die Flut sich wendet, sehen wir vielleicht 1,20, 1,25, 1,30 und höher in null Komma nichts. Das wäre es für Ihren Account, außer Sie können es sich leisten tausende von Pips in nur einem schlechten Handel zu verlieren.