Inflation der Eurozone weiterhin auf dem Vormarsch

Nach Veröffentlichung des britischen Bauberichts folgte sogleich ein weiterer Bericht aus Europa. Dieses Mal war es der Inflationsbericht der Eurozone.

Ein weiterer Inflationsbericht vom Binnenmarkt und ein weiterer Anstieg. Der Jahres-VPI (Verbraucherpreisindex) stieg auf 2.0%, während er im Vormat noch bei 1.8% gelegen hatte. Der PPI (Erzeugerpreisindex) lag mit 2 Punkten über den Erwartungen und die Zahlen vom Vormonat wurden ebenfalls nach oben korrigiert.

Der einzige Haken in diesem Bericht war die Kerninflationsrate . Sie blieb weiterhin bei jährlich 0.9%, was zwar nicht schlecht ist, aber dennoch ist sie unverändert.

Verbraucher,-und Erzeugerpreise schießen in den Himmel, aber die Kerninflationsrate bleibt konstant

Da sich die Kernininflationsrate in den vergangen sechs Monaten nur einen Tick verändert und diesen Monat gleich geblieben ist, verschafft dies der EZB (Europäische Zentralbank) etwas Verschnaufpause.

Die Verbraucher,-und Erzeugerpreise sind während dieser Zeit buchstäblich angestiegen und obwohl das vorwiegend von den Energiepreisen rührt, setzt dies die EZB weiterhin unter Druck. Doch wenn die Kerninflationsrate weiterhin in diesem Bereich bleiben sollte, könnte es sich die EZB leisten, die momentanen negativen Zinsraten weiterhin zu belassen und ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen.

Die Euro-Bullen blieben von diesem Bericht unbeeindruckt. EUR/USD steckt im Bereich von 1.0530-40 fest und der momentanen Preisbewegung nach zu urteilen, bevorzuge ich die Unterseite, so dass es meiner Meinung nach keine gute Idee wäre, auf diesen Levels oder bei 1.05 ein Kaufsignal zu öffnen, nicht einmal für minimale Gewinne. Wir finden uns in letzter Zeit häufig hier unten, so dass es irgendwann loslassen muss und jetzt scheint der richtige Zeitpunkt dafür zu sein.

Die Japaner sind heute mit dem rechten Bein aufgestanden

Der heutige Tag ist mit Inflationsberichten aus der gesamten Welt gefüllt sowie ein paar vorgeprüften GDP Veröffentlichungen. Wie immer hat Japan den Tag eröffnet, gefolgt von den australischen Nachbarn. Wenn man auf den Bildschirm schaut, sieht man nur grüne Zahlen aus Japan, was positiv sein müsste, stimmt´s? Werfen wir einen Blick drauf.

Die Haushaltsausgaben und der Tokyo Kern CPI (Konsumenten preis Index) Jahr/Jahr schlug die Erwartungen um 0,5% bzw. 0,1%. Der Haken bei diesen beiden Daten ist, dass sie negativ blieben, obwohl sie die Erwartungen schlugen. Demnach ist Japan noch ein gutes Stück davon entfernt die Deflation zu schlagen. Sich selbst in den letzten Monaten zu übertreffen, kann nicht automatisch als positiv gezählt werden, weshalb die grüne Farbe in diesem Fall nicht aussagekräftig ist.

Der nationale CPI blieb bei -0,5% unverändert, während der BOJ (Bank of Japan) Kern CPI um einen Punkt, von 0,2% auf 0,3%, rutschte. Das sind sehr deprimierende Zahlen. Die Öl Preise sind in den letzten Monaten gestiegen und auch die globale Wirtschaftssituation hat sich verbessert, was dazu beigetragen hat, dass die Inflation in vielen anderen entwickelten Ländern steigt, nicht jedoch in Japan.

Wie ich bereits in einem Update letzte Woche preisgab, habe ich nicht die geringste Ahnung, woher Kuroda den Mut hernimmt, zu behaupten, dass die BOJ die Inflation über 2% bringen werde. Ich erinnere mich diesen Satz gesagt zu haben: „Erreicht doch erstmal die 0,2% und greift danach nach den Sternen“. Die heutigen Zahlen haben meine Annahmen bestätigt.

Der Trend im USD/JPY Paar geht deutlich nach oben und der gleitende Durchschnitt 20 in Grau bietet Unterstützung

Die Japaner haben schon so viel unternommen mit ihrem Billion Yen wirtschaftlichen Anreiz Paket und den negativen Zinsraten und trotzdem ist, anderes als bei der Eurozone, kein Licht in Sicht. Der Yen leidet weiterhin unter der Stärke des USD, wie auch mein Kollege Eric gestern in seinem Artikel beschrieb.

Das USD/JPY Paar marschiert weiter nach Oben, doch das gründet in dem Risiko Appetit, da die globale Wirtschaftsstimmung sich verbessert. Dieses Forex Paar ist um 200 Pips höher als das Tief dieser Woche, doch starke „long term“ Widerstandsebnen sind genau über unseren Köpfen, also schauen wir mal, ob die Käufer genug Power mitbringen, um diese Ebenen zu durchdringen.

Wir werden bald einen technischen Blick auf dieses Forex Paar werfen, also freuen Sie sich auf ein technisches Bild des USD/JPY.

Große Events für die Woche – Teil 1

Eins der wichtigsten Events dieser Woche, wird die Veröffentlichung der Inflationsdaten sein. Inflation ist in Bezug auf den Forex Markt immer sehr wichtig. Inflation oder auch Preisstabilität genannt, ist eins der offiziellen Mandate jeder Zentralbank weltweit. Diese Woche werden die Inflationsberichte vieler Länder veröffentlicht, also werfen wir einen Blick drauf.

Monday (EU) Der Inflationsbericht der Eurozone wurde erst vor kurzem veröffentlicht. Sowohl die Headline Zahl als auch die Kern Zahl entsprachen exakt den Erwartungen bei 0,4% und 0,8% Jahr/Jahr.

Die Inflation für den September sprang um 0,4%, 0,2% höher als im August, was auf einen aufsteigenden Trend hindeutet. Normalerweise werden diese Zahlen von den deutschen Inflationszahlen überschattet und obwohl die Zahlen seit 2014 nicht mehr so hoch waren, war der Einfluss auf den Euro minimal. Wir müssen in den kommenden Monaten ein Auge auf die EU Inflationszahlen werfen, da die ECB (European Central Bank) uns sporadische Zeichen gibt, dass das QE Programm langsam zu einem Ende kommen könnte und sollte die Inflation höher springen, wird ein Zuspitzungsprozess eingeführt.

Tuesday (UK, US) – Morgen wird ein großer Tag für Inflations-Geeks wie mich werden. Die UK Inflationszahlen werden um 08:30 GMT veröffentlicht, was die CPI (Konsumenten Preis Index), PPI (Produzenten Preis Index) und die RPI ( Einzelhandel Preis Index) beinhalten wird. Dieser Bericht wird heikel für den GBP, da die UK ein Netto Importeur von Gütern ist und der 20%ige Wertverlust im Pound einen Effekt auf die Preise hatte. Es wird ein wesentlicher Sprung erwartet, insbesondere bei den CPI Zahlen, doch das ist vom Markt einbegriffen, weshalb ich nicht erwarte, dass der GBP sich verbessert, außer wir sehen ein Inflations-Feuerwerk. Das Risiko liegt auf der Unterseite, sollte der Bericht nur ansatzweise „dovisch“ sein, wird sich die negative Stimmung den GPB-Paaren gegenüber verstärken und wir wissen alle was dann mit dem GBP passieren wird.

Ich hoffe auf einen besseren Bericht. Das würde dem GBP helfen, einige der jüngsten Verluste auszugleichen, doch früher oder später wird der Sprung verblassen und dann würde ich gerne GBP/USD verkaufen. Wir werden Sie morgen über weitere Strategien für die UK und US Inflationen informieren. Apropos US Inflation – die CPI Zahlen werden morgen Nachmittag veröffentlicht werden. Doch ich erwarte keine starke Reaktion vom USD, da die Zinserhöhung im Dezember in Stein gemeißelt ist und nichts wird die FED Entscheidung beeinflussen können, außer die Zahlen sind schrecklich, doch das wird, meiner Meinung nach, nicht der Fall sein.

Friday (Canada) die kanadischen CPI Zahlen werden am Freitag die Inflationsberichte für die Woche abschließen. Es wird ein 0,2% Sprung erwartet, da die Ölpreise in letzter Zeit gestiegen sind und Kanada einer der größten Ölproduzenten ist.

Der CAD könnte von höheren Inflationszahlen profitieren, doch vergessen Sie nicht, dass ein BOC (Bank of Canada) Treffen am Mittwoch ansteht. Es ist wahrscheinlich, dass der Forex all das Essen, welches er für eine Woche benötigt von diesem Treffen bezieht, was den Appetit für Aktionen am Freitag reduzieren wird. Doch wie ich oben bereits erwähnte, werden wir die Zahlen vor und nach der Veröffentlichung analysieren, also bleiben sie für mögliche Handelsideen dran.

Wenn man von der einen Sache enttäuscht wird, die man nicht erwartet hat

Es gibt viele Nachteile, die Brexit der UK Wirtschaft eingebracht hat, wie Unsicherheit, sinkende Investoren Zuversicht und letztendlich verwehrten Zutritt zum europäischen Singlemarkt. Daneben gibt es nur einige wage mögliche Vorteile. Eine davon ist die Inflation.

Regierungen und insbesondere Zentralbanken schauen auf Inflationszahlen um Inflationsdruck zu erkennen, was höhere Preise infolge von gesteigerter Nachfrage mit sich bringt. Doch persönlich zähle ich zu der Gruppe von Ökonomen, die Inflation nicht als einen so wichtigen wirtschaftlichen Indikator betrachten, da dieser irreführend sein kann. Globale Ölpreise haben die Inflation in den letzten zwei Jahren in vielen Ländern verzerrt, weshalb die neueren Wandlungen in der Inflation nicht von realer Wirtschaft gerechtfertigt werden kann.

Im Fall von Brexit, ist das noch viel deutlicher. Der GBP fiel um 15-20%, was der Inflation geholfen hätte, doch für mich zählt das nicht. Es indiziert keinen Aufschwung von wirtschaftlichen Aktivitäten. Doch die Inflation ist einer der Hauptindikatoren für die BOE (Bank of England) und in einer idealen Welt würde es dem Export dienlich sein und Touristen anlocken.

GBP/USD hat die Gewinne, die von Brainard (FED) gestern induziert wurden, gelöst

Doch selbst nach einem 15-20% Abstieg im GBP, kommt die Inflation der UK nicht hinterher. Der Inflationsbericht wurde vor einiger Zeit veröffentlicht und man sieht nichts als rote Zahlen. Wie Sie wissen, sind die wirtschaftlichen Daten in grün besser als erwartet und vice versa.

Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, die Headline-Zahl für 2016 ist nun 0,2% geringer, die Kerninflation für das Jahr und für August verfehlten auch die Erwartungen. Daneben sind die Produzenten- und Hauspreisinflation viel schlechter als erwartet. Das alles, nach großen Erwartungen an die Inflation, die die UK Wirtschaft zu großem Wohlstand geführt hätte.

Die Zahlen sind wie sie sind und dem Pound gefällt das nicht. Nach einer Runde positiver Daten aus der UK, ist die Party möglicherweise zu Ende. Den Bullen gefällt es nicht zu sehen wie der Pound anfängt nach unten zu schlittern.