Der Markt sieht FOMC als hawkish, der Aufwärtstrend des USD beginnt

Die FOMC hat ihre Stellungnahme gemacht und die Finanzmärkte haben es bereits zu verdauen begonnen. Eine Presskonferenz seitens Yellen hatte nicht stattgefunden.

Es gab einige leicht hawkishe und einige leicht dovishe Bemerkungen, die sich meiner Meinung nach gegenseitig wieder ausgleichen, der Markt jedoch hat sie als hawkish aufgenommen.

Die Kehrseite war, dass das Wirtschaftswachstum sich verlangsamt hat und die Verbraucherpreise im März gestiegen sind, doch der Verbrauch ist solide geblieben und die Beschäftigung hat sich weiter verstärkt, da die Beschäftigungszahlen um ein paar Punkte zurückgegangen sind.

Die Stellungnahme ist also mehr oder weniger wie die vorherige. Doch während der Markt die Stellungnahme im März noch dovish aufgefasst hatte und einen Abwärtstrend des USD eingeleitet hatte, scheint der Markt es jetzt hawkish aufgenommen zu haben.

Ich hatte in meinem vorherigen Update bereits erwähnt, dass, falls die Stellungnahme der FOMC dovish sein würde, ein Aufwärtstrend für USD beginnen werde. Obwohl die Stellungnahme nahezu unverändert war, sieht der Markt sie als hawkish. Der Markt ist wahrscheinlich erleichtert, dass die Stellungnahme nicht dovish war. Doch was auch immer der Grund ist, – der USD liebt es und befindet sich gegenüber den meisten Hauptwährungen in einer Rallye.


Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juni sind sehr hoch

Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Juni sind ebenfalls von 69.6% auf rund 93% hochgeschossen. Das ist ein riesiger Sprung dafür, dass sich die Rhetorik nicht geändert hat. Wir haben ein Long-Term-Verkaufssignal für EUR/USD und dieses geht jetzt in die richtige Richtung.

Inflationsanstieg in Großbritannien ? Wir schauen auf Dich, Carney

Jawohl, die Preise in Großbritannien sind verrückt geworden. Der britische Inflationsbericht, das heutige größte Forexevent, wurde so eben veröffentlicht und er war …der beste seit Beginn der Weltwirtschaftskrise 2008, oder der schlechteste, abhängig davon, wie man es sehen will.

Wenn man die Zahlen vergleicht, dann sieht man, dass die Zahlen dieses Bericht für nur einen Monat einen riesigen Sprung zeigen. Wo fange ich bloß an?

Die Gesamtinflation (Verbraucherpreisindex) stieg von 1.9% auf 2.3%. Die Prognosen hatten mit rund 2.2% gerechnet, so dass die Zahlen die optimistischsten Vorhersagen übertroffen haben.

Der Einzelhandelspreisindex (RPI) machte sogar noch einen größeren Sprung von 2.6% auf 3.2%. Der HVPI stieg auf 3.2% und so weiter und so fort. Nur der Erzeugerpreisindex (PPI) verfehlte leicht die Prognosen, jedoch ein Anstieg von 6.2% pro Jahr bei den Immobilienpreisen ist immer noch sehr viel.

Der Inflationsaufwärtstrend ist steil

Das Pfund stieg sofort nach der Veröffentlichung um rund 100 Pips, stockt jetzt jedoch. Dieser Bericht sieht, nach einem Jahrzehnt niedriger Inflation und häufiger Deflation, großartig aus. Doch die Dinge sind jetzt, da der Brexit wirklich kommt, nicht mehr wie sie einmal waren.

Da die britische Inflation in den vergangen Monaten stark angezogen hat, wird die Bank von England (BoE) gezwungen sein, die Zinsraten zu erhöhen; doch das Problem ist, dass sie das nicht wollen, weil die Wirtschaft nach unten geht und der Brexit offiziell noch nicht begonnen hat, was alles für das britische Business noch viel schwerer machen wird.

Übrigens, der Sprung der GBP Paare hat sie auf einige interessante Levels gebracht, die einige gute Risiko/Gewinnverhältnisse beinhalten, – wir sollten das also im Kopf behalten.

Inflation der Eurozone weiterhin auf dem Vormarsch

Nach Veröffentlichung des britischen Bauberichts folgte sogleich ein weiterer Bericht aus Europa. Dieses Mal war es der Inflationsbericht der Eurozone.

Ein weiterer Inflationsbericht vom Binnenmarkt und ein weiterer Anstieg. Der Jahres-VPI (Verbraucherpreisindex) stieg auf 2.0%, während er im Vormat noch bei 1.8% gelegen hatte. Der PPI (Erzeugerpreisindex) lag mit 2 Punkten über den Erwartungen und die Zahlen vom Vormonat wurden ebenfalls nach oben korrigiert.

Der einzige Haken in diesem Bericht war die Kerninflationsrate . Sie blieb weiterhin bei jährlich 0.9%, was zwar nicht schlecht ist, aber dennoch ist sie unverändert.

Verbraucher,-und Erzeugerpreise schießen in den Himmel, aber die Kerninflationsrate bleibt konstant

Da sich die Kernininflationsrate in den vergangen sechs Monaten nur einen Tick verändert und diesen Monat gleich geblieben ist, verschafft dies der EZB (Europäische Zentralbank) etwas Verschnaufpause.

Die Verbraucher,-und Erzeugerpreise sind während dieser Zeit buchstäblich angestiegen und obwohl das vorwiegend von den Energiepreisen rührt, setzt dies die EZB weiterhin unter Druck. Doch wenn die Kerninflationsrate weiterhin in diesem Bereich bleiben sollte, könnte es sich die EZB leisten, die momentanen negativen Zinsraten weiterhin zu belassen und ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen.

Die Euro-Bullen blieben von diesem Bericht unbeeindruckt. EUR/USD steckt im Bereich von 1.0530-40 fest und der momentanen Preisbewegung nach zu urteilen, bevorzuge ich die Unterseite, so dass es meiner Meinung nach keine gute Idee wäre, auf diesen Levels oder bei 1.05 ein Kaufsignal zu öffnen, nicht einmal für minimale Gewinne. Wir finden uns in letzter Zeit häufig hier unten, so dass es irgendwann loslassen muss und jetzt scheint der richtige Zeitpunkt dafür zu sein.