25. Juli Tages-Brief: Konjunkturausblick, EZB-Zinsentscheidung im Fokus

Einen guten Morgen, Händler.

Wie Sie wissen, wartet der Markt gespannt auf die Sitzung der EZB-Politik, da Präsident Mario Draghi angesichts der globalen Konjunkturabkühlung und der unerwartet schlechten Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone weitestgehend von einer zurückhaltenden Entscheidung ausgehen wird.

Beobachtungsliste – Ausblick auf wirtschaftliche Ereignisse

Die Euro-Trades bewegten sich in der Nähe eines Zweimonatstiefs vor einer Sitzung der Europäischen Zentralbank, die angesichts des schwachen Wachstums im Euroraum eine Lockerung der Geldpolitik signalisieren könnte. Das erwartet Sie heute von der EZB.

Geldpolitik der EZB – Donnerstag – 11:45 GMT

Unter Hinweis auf die vorherige EZB-Sitzung waren die politischen Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank noch nicht geneigt, zusätzliche geldpolitische Impulse zu setzen, und zogen es vor, auf weitere Wirtschaftsdaten zu warten.

Derzeit wenden sich die Händler der Hoffnung zu, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen bereits in der folgenden Woche senken könnte. Ein neuer Wind von gemäßigten Stimmungen von Führungskräften der Federal Reserve strahlt eine starke Stimmung aus, dass die EZB bei ihrem bevorstehenden Zinssatz-Treffen den Sprung wagen wird.

Die Aussicht, dass die EZB ihren Einlagensatz von -0,4% – bereits ein Rekordtief – auf -0,5% senkt, hat erstmals die 50% -Schwelle überschritten. Laut den Bloomberg-Zahlen, die den Handel mit Overnight-Index-Swaps nachverfolgen, waren es vor einem Monat rund 25% und Anfang Juni weniger als 10%.

Obwohl die Stimmung bei Zinssenkungen bereits den Euro belastet, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Entscheidung über eine tatsächliche Zinssenkung einen starken Ausverkauf am Markt auslöst. Behalten wir also die EZB im Auge, um einen weiteren Trend für den Euro abzuleiten.

EUR – Deutsches ifo Geschäftsklima – 8:00 GMT

Diese Umfrage genießt aufgrund ihres großen Stichprobenvolumens und der historischen Korrelation mit den wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland und der gesamten Eurozone hohes Ansehen. Bei der Veröffentlichung kann dies erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben. Source änderte die Zeitreihen vom Basisjahr 2000 bis zum Basisjahr 2005 (Stand Mai 2011) und die Zeitreihen bis zum April 2018 (einschließlich Dienstleistungen).

Für das Geschäftsklima wird eine sehr leichte Veränderung von 0,3 erwartet, da die Zahlen voraussichtlich von 97,4 auf 97,1 sinken werden. Es könnte gedämpft werden, da die Händler heute ihre Wetten für die EZB-Zinsentscheidung speichern werden.

USD – Aufträge für langlebige Gebrauchsgüter m / m – Donnerstag – 12:30 GMT

Es ist ein wirtschaftlicher Indikator, der die Veränderung des Gesamtwerts neuer Bestellungen bei Herstellern für langlebige Güter ohne Transportartikel misst. Die Aufträge werden voraussichtlich um 0,2% zulegen, was unter dem Plus von 0,4% im Juni 2019 liegt.

Das Kerngeschäft mit langlebigen Gütern war in den letzten beiden Quartalen nicht stabil und wies große Abweichungen von seiner Prognose und früheren Zahlen auf, was aus Sicht des Handels gut ist. Je mehr es abweicht, desto größer sind die Chancen, die Preisschwankungen zu erfassen.

Viel Glück für heute!

Der Währungsmanipulationskrieg geht weiter

Eines von Trumps Versprechen während der Präsidentschaftswahlen war, die Währungsmanipulation auf globaler Ebene zu bekämpfen. Seither hat sich sein Kampf der Währungsmanipulation vorwiegend in Form von Aussagen oder Drohungen geäußert.

Als erstes beschuldigte er China, weil die chinesische Regierung den Yuan an den Dollar geheftet hatte und somit sehr wenig Fluktuation ermöglichten. Doch nach seinem Besuch in China letzte Woche, hat er begonnen, seine Meinung zu ändern. Der Grund dafür ist, die Situation in Nordkorea.

Danach machte er bei Deutschland und Japan weiter; die EZB (Europäische Zentralbank) und die BoJ (Bank von Japan) befinden sich eigentlich mitten in einer expansiven Geldpolitik, die ihre jeweiligen Währungen in den vergangen paar Jahren um 20-30 Cents geschwächt haben.

Sie haben sich natürlich verteidigt. Denn schließlich hatte die FED, sofort nach der Weltfinanzkrise 2008, als erstes mit dem Helikoptergeld begonnen. Doch es ist ja nicht gerade eine Währungsmanipulation, wenn man versucht, seine Wirtschaft aufbauen und in Bewegung halten zu wollen.

Etwas ganz anderes ist es jedoch, wenn man tatsächlich in den Forexmarkt interveniert, um seine Währung zu schwächen, – was uns wieder auf China und die Schweiz zurückbringt. Beide Zentralbanken haben interveniert, was eine wirkliche Manipulation ist.

Aber während Trump China wieder von der Angel gelassen hat, kämpfen die Schweizer zurück. Heute Morgen sagte die Schweizer Regierung, die Intervention ziele nicht darauf ab, CHF aus Exportgründen zu entwerten und dass die SNB (Schweizer Nationalbank) seine eigene getrennte Agenda verfolge.

Die Schweizer bleiben für mögliche Währungsmanipulation weiterhin auf der amerikanischen Beobachtungsliste, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob diese Liste überhaupt das Papier Wert ist, auf dem es gedruckt ist. Was kann die USA diesbezüglich überhaupt unternehmen und wäre es fair oder ethisch zu wissen, dass jeder an irgendeinem Punkt mit ihrer Währung spielen?

Draghi hat gerade ein paar positive EU Daten verpasst

Der Präsident der EZB (Europäischen Zentralbank), Draghi, war gestern im Europäischen Parlament, um Fragen zur Eurozone zu beantworten. Ehrlich gesagt, hatte ich erwartet, dass die Euro Paare während oder nach seiner Rede irgendein Lebenszeichen von sich geben würden, aber sie zeigten keinerlei Reaktion.

Es fühlte sich eher wie ein Freitagabend an, wenn die Märkte ziemlich tot sind. Draghi ist dafür bekannt, für Chaos auf dem Devisenmarkt zu sorgen, wenn die EZB einen niedrigeren Euro braucht; aber er ist auch bekannt dafür, während seiner Reden nicht zu sagen, wenn die EZB eine Verbesserung in der wirtschaftlichen Situation sieht.

Ich schätze mal, Draghi hat sich gestern für die zweite Möglichkeit entschieden. Das bedeutet, dass die EZB nicht so pessimistisch ist wie noch vor einigen Monaten. Die Wirtschaftsdaten der Eurozone von heute morgen ist ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Wirtschaft der EU weiter erholt ud die EZB daher nicht so unruhig ist wie noch vor sechs Monaten.

Der französische Konsumverbrauch hat die Erwartungen mit einem schönen Sprung von 0.9% im Oktober, um ein dreifaches übertroffen. Das ist für die Eurozone besonders positiv, weil dies bereits der zweite Monat in den letzten drei Monaten ist, in dem der Verbrauch gestiegen ist und somit den Abwärtstrend des vergangenen Sommers umkehrt.

Die spanische Inflation (CPI) hat sich diesen Monat ebenfalls gut gehalten, während die deutschen Importpreise um 0.9% stiegen. Die Inflationszahlen der deutschen Bundesländer werden gerade veröffentlicht und zeigen, dass manche Bundesländer die Erwartungen nicht erfüllt haben. Bleibt abzuwarten, wie die bundesweiten Inflationszahlen aussehen werden.

Übrigens, – Draghi hätte es sicherlich geliebt, wenn er die Zahlen von heute morgen schon 24 Stunden zuvor hätte vorzeigen können, um sie dem Europäischen Parlament unter die Nase zu halten und damit angeben zu können, was für ein Wirtschaftsgenie er doch ist.