Die BoE ignoriert die Inflation ebenfalls ? überrascht das jemanden?

Es scheint, als hätte die BoE (Bank von England) die EZB in dem Spiel, die Inflation zu ignorieren, geschlagen. Der Inflationsbericht der BoE und die Entscheidung zu den Zinsraten wurden vor einigen Minuten veröffentlicht und in keinem dieser Dokumente gab es auch nur ein Wort zur Inflation.

Die BoE hätte diesbezüglich nicht mehr ausrichten können, da sie sich auf Grund des ganzen Tohuwabohu mit dem Brexit in einer äußerst schwierigen Position befinden. In der Tat sind die großen Zentralbanken wie die FED, BoE und EZB von der Politik momentan in die Ecke gedrängt worden und daher kann man sich zur Zeit nicht viel von ihnen erwarten.

Dennoch, – der Inflationsbericht war dovisher als man angenommen hatte. Ich hatte zumindest mit einem oder zwei Andeutungen gerechnet, aber es kam nichts. In dem Bericht hatten sie nicht mehr preisgegeben, als dass sie die Absicht hätten, die Inflation über das 2% Ziel hinausschießen zu lassen.

Aber das ist sogar noch dovisher, weil es bedeutet, dass sie die Zinsraten selbst dann nicht erhöhen werden, wenn der VPI (Verbraucherpreisindex) über dieses Ziel hinaus steigen sollte.

Die GBP Paare sind jetzt daher um rund 100 pips niedriger. GBP/USD bedroht auf der H1 Forexchart den grünen 100 SMA, jedoch ist der Handel mit diesem Forexpaar momentan am gefährlichsten. Wir lassen daher jetzt mit Short-Term-Forexsignalen die Finger davon.

Die Deutschen müssen Draghi dankbar sein

Vor einigen Tagen haben wir gesehen, dass die deutschen Inflationszahlen viel höher hochgeschossen sind als in den vorherigen Monaten, dennoch sind sie noch weit von einer normalen Inflation entfernt, wie das beispielsweise bei den Inflationszahlen vor der Weltwirtschaftskrise 2008 der Fall gewesen war.

Der europäische Inflationsbericht, der den VPI (Verbraucherpreisindex), Kern-VPI und PPI (Erzeugerpreisindex) einschließt, markierte einige Tage später ebenfalls höher, aber nicht so hoch wie in Deutschland. Das war zwar der erste Monat nach vielen Jahren, in dem wir solch einen Anstieg der deutschen Inflationszahlen zu sehen bekommen haben, aber dennoch bleibt die deutsche Inflation damit immer noch unterschritten.

Nichtsdestotrotz begannen die Deutschen zu toben und auf die EZB und den armen Draghi zu schreien. Sie wollen höhere Zinssätze und allgemein eine straffere Geldpolitik, so wie sie das immer wollen, wenn sie das Wort Inflation hören.

Heute jedoch haben sie sich ziemlich ruhig verhalten. Die Zahlen für den deutschen Einzelhandel und die Werkaufträge sind um respektive 1.8% und 2.5% zurückgegangen.

Die Werkaufträge sind normalerweise volatil, aber der heutige Bericht bringt die Dinge einen Schritt weiter

Diese negativen Zahlen haben wir in letzter Zeit nur selten von der Eurozone zu sehen bekommen, weil sich die Situation sehr gebessert hat. Merkwürdigerweise kamen in den vergangenen paar Monaten die meisten negativen Zahlen aus Deutschland.

Wir wissen ja, wie stur die Deutschen sind, wenn es um die Inflation geht und da die Inflation sowohl in der EU als auch weltweit ansteigt, werden die Deutschen ihren Druck auf die EZB erhöhen. Der Präsident der EZB (Europäische Zentralbank), Draghi, wird die Geldpolitik sicherlich nicht schon morgen ändern, aber der Druck auf ihn wächst und die heftigen Euro-Wenden der letzten Zeit sind ein Zeichen dafür, dass die große Wende eher früher als später kommen wird.